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Ein Tagestrip nach Osaka – Japans kulinarisches Paradies

Osaka ist nach Tokyo und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans und auch bekannt als die Küche der Nation („Tenka no daidokoro“, 天下の台所). Während es diesen Spitznamen ursprünglich seiner Stellung als Zentrum des japanischen Reishandels zu verdanken hat, ist dieser mittlerweile zu einer selbst-erfüllenden Prophezeiung geworden.

Touristen und Japaner gleichermaßen verbinden Osaka mit gutem, reichhaltigen Essen. Nicht umsonst gibt es ein japanisches Sprichwort, das Osaka mit dem Begriff Kuidaore (sich durch Essen finanziell ruinieren) verbindet. Wenn du dich auf deiner Reise durch Japan in der Kansai-Region wiederfindest, ist ein Tagestrip nach Osaka auf jeden Fall eine Überlegung wert!

Anreise

Osaka ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für den Zugverkehr und sowohl von der gesamten Kansai Region als auch von Tokyo aus gut erreichbar. Je nachdem von wo aus man anreist kommt man entweder am Hauptbahnhof Osaka oder am Shinkansen-Bahnhof Shin-Osaka an. Die Weiterreise von Shin-Osaka zum Hauptbahnhof ist allerdings unproblematisch und dauert knapp 5 Minuten.

Wenn du wie ich aus Kyoto anreist, kannst du vom Hauptbahnhof Kyoto mit der JR Tokaido Sanyo Main Line für ca. 560¥ innerhalb von 30 bis 40 Minuten direkt zum Hauptbahnhof Osaka fahren.

Bahnfahren in Osaka

Besitzer des Japan Rail Pass wird es freuen, dass auch Osaka mehrere zentrale JR Linien aufweist, deren Nutzung mit im Preis des JR Pass enthalten ist. Insbesondere die Osaka Loop Line, entlang der mehrere Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die berühmte Burg Osaka-Jo liegen ist für Touristen ein guter Orientierungspunkt. Wenn mal keine bequeme JR Verbindung besteht gibt es aber wie in Tokyo auch hier viele lokale Bahn & Metro Linien, die einen ans Ziel bringen.

Burg Osaka & der Burgpark

Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Osaka ist die gleichnamige Burg Osaka-Jo mit dem umliegenden Parkgelände. Doch bevor die Reise losgeht kannst du dich am Hauptbahnhof Osaka noch mit deiner Tagesverpflegung an Getränken und Snacks eindecken, falls du das nicht bereits vor der Anreise getan hast. Denn wie in fast jedem größeren japanischen Bahnhof, findest du nämlich auch hier gleich mehrere 7-Eleven Läden.

Burg Osaka erreichen wir vom Hauptbahnhof aus mit der Osaka Loop Line, indem wir zur Station Osakajokoen fahren. Dieser auf den ersten Blick sperrig wirkende Name für eine Bahnstation übersetzt sich wörtlich als „Osaka-Burg-Park“ ist damit sehr passend gewählt. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und kostet 160¥, falls du keinen JR Pass hast.

Am Zielbahnhof angekommen kannst du einfach der Beschilderung folgen und kommst über eine Treppe zum Plaza vor dem Park. Falls du kein 7-Eleven Fan bist, findest du hier auch nochmal einen Lawson Convience Store. Wenn du an der hohen steinernen Wand der Osaka-Jo Konzerthalle angekommen bist, biegst du links ab und läufst direkt auf die Burg zu.

Die Burg ist hinter dem breiten Burggraben, den massiven steinernen Mauern und den hohen Bäumen gut vor Blicken geschützt und

Der Fußweg zur Burg ist meines Erachtens schon eines der Highlights des Ausflugs. Ich finde es sehr spannend mir vorzustellen wie beeindruckend die Burg auf Angreifer gewirkt haben muss. Durch die erhöhte Position und die Befestigung durch die sehr hohen Steinmauern hinter dem breiten Burggraben wirkt die Burg nahezu uneinnehmbar. Sobald man dann auf der Brücke steht, die auf die einen auf die befestigte Insel führt, erhält man einen ersten Blick auf das prächtige Gebäude.

Selbst vom Eingang des Burggeländes aus wirkt das Ziel uneinnehmbar weit weg und ist viel höher gelegen als man selbst. Sehr beeindruckend!

Über mehrere grüne Terrassen hinweg können wir uns langsam zur Burg hinaufkämpfen, die mit jedem Schritt etwas größer zu werden scheint bis wir letztendlich auf dem obersten Plateau angekommen sind. Hier erstreckt sich auf der Fläche vor der eigentlichen Burg eine Sammlung an Souvenirshops sowie das Kartenhäuschen, an dem man für 700¥ seine Eintrittskarte zur Burg bekommt.

Vom Aufgang aus gesehen rechts befindet sich ein schöner japanischer Garten von dem aus man die hohe Burg sehr malerisch eingerahmt ohne Menschenmassen im Bild fotografieren kann was sich von anderen Orten auf dem Burgplatz aus als schwierig erweist wenn man sich nicht akrobatisch verrenken oder auf den Boden legen möchte, um den perfekten Winkel zu finden.

Der japanische Garten mit der Burg im Hintergrund könnte direkt aus einem alten japanischen Film stammen.

Wenn du von hier aus noch weiter nach hinten bis zur Burgmauer gehst, hast du einen schönen Blick auf die Skyline von Osaka. Der Kontrast zwischen der Burg im alten Stil, mit den massiven Mauern, die sie umgeben und den umliegenden Hochhäusern aus Glas und Beton hat eine sehr faszinierende Atmosphäre. Außerdem hast du von hier aus einen guten Blick auf einen Teil des Parkgeländes, das die Burg umgibt.

Wenn du die Fläche vor der Burg erkundet hast, lohnt sich auf jeden Fall eine Besichtigung von innen. Die Burg Osaka ist allerdings eine der wenigen Sehenswürdigkeiten, für die man Eintritt bezahlen muss. 700¥ sind hier allerdings ein fairer Preis wie ich finde. Anschließend kannst du dich je nach Lust und Wetter beliebig mit der Erkundung des schönen umliegenden Parks austoben, der dir verschiedene Blickwinkel bietet, aus denen du die massive Burg bestaunen kannst.

Namba & Dotonbori

Wenn dich langsam der Hunger packt, ist das nächste Ziel unseres Tagestrips definitiv etwas für dich. Doch auch wenn du nichts essen möchtest hat unsere nächste Station viel zu bieten. Das Stadtviertel Namba liegt Herzen des urbanen Zentrums Minami (南, wörtlich: Süden).

Neben den üblichen Attraktionen, die man in Stadtzentren erwartet ist Namba vor allem für das Gebiet rund um den Kanal Dotonbori bekannt. Dieser wird nachts von riesigen leuchtenden Neon-Schildern gesäumt, die verschiedenste Produkte bewerben und vor allem sehr schön anzusehen sind.

Der Glico-Mann ist eines der bekanntesten Neonschilder in Dotonbori. Der Läufer bewirbt ironischerweise Süßigkeiten.

Wenn du wie ich direkt von der Burg Osaka nach Namba kommen möchtest, kannst mit der Osaka Loop Line von Osakajokoen bis zur Station Tsuruhashi fahren. Dort steigst du in die Kintetsu Namba-Nara Line um. Diese wird nicht von Japan Rail betrieben. Eine Fahrt von Tsuruhashi bis zum Bahnhof Namba kostet dich ca. 210¥. Vom Bahnhof Namba aus ist es dann zu Fuß nicht weit bis zum Ziel.

Ursprünglich war Namba mal ein Theaterviertel, in dem man sich verschiedene Formen traditionellen japanischen Theaters anschauen konnte. Im Laufe der Zeit hat sich die Gegend zu einem beliebten Unterhaltungsviertel mit aktivem Nachtleben entwickelt. Hier kann man sehr gut feiern gehen, sich Konzerte und andere Vorführungen anschauen und vor allem essen bis zum umfallen.

Auch für die auffälligen Reklamen der Restaurants ist Dotonbori bekannt. Oft wird mit riesigen Nachbildungen des verkauften Gerichts geworben.

Es gibt hier viele gute Restaurants in denen man lokale und allgemein japanische Spezialitäten probieren kann. Von Ramen und Udon über Takoyaki bis Okonomiyaki kann man hier alles finden was der Magen begehrt. Wer hier ist, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen. Insbesondere Okonomiyaki und Takoyaki sollte man hier unbedingt probieren!

Das Restaurant „Kureoru“ wirbt auf sehr japanische Art und Weise im Manga-Stil.

Okonomiyaki – eine Art deftige japanische Pfannkuchen – aus der Kansai-Region sind sehr berühmt doch in Osaka ist man nochmal besonders stolz auf die lokalen Ausprägungen, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden. Wenn dich das neugierig macht, kann ich dir das Restaurant „Kureoru“ empfehlen. Hier gibt es eine gute Auswahl an verschiedenen Arten von Okonomiyaki, bei der für jeden etwas dabei sein sollte.

Okonomiyaki werden üblicherweise auf Tischen mit solchen beheizten Metallplatten serviert und in manchen Restaurants auch direkt vor dem Gast zubereitet.

Takoyaki sind mit Oktopus gefüllte Teigbällchen, die je nach Geschäft auf verschiedenste Arten zubereitet werden. Takoyaki sind in Dotonbori allgegenwärtig und werden zur Schau für die Fußgänger teilweise vor den Läden zubereitet. Das Restaurant „Kukuru“ fällt hierbei gleich doppelt auf. Denn neben den Köchen, die direkt am Eingang zum Restaurant die Takoyaki zubereiten, hängt über ihnen noch ein riesiger roter Oktopus, der Kunden anlocken soll – und es funktioniert!

Takoyaki sind in Dotonbori wo man auch hinschaut. Ich habe mich für die Bacon-Cheese Takoyaki im Restaurant „Kukuru“ entschieden.

Solltest du nach dem ausgiebigen Essens-Marathon noch gehen können, empfehle ich dir die Atmosphäre Nambas am Abend auf dich wirken zu lassen, indem du einen Spaziergang durch die geschäftigen Straßen machst.

Wenn du dich dann nicht nur satt gegessen sondern auch satt gesehen hast, kannst du von Namba aus auf dem selben Weg zurück zum Hauptbahnhof Osaka fahren wie du hergekommen bist. Von dort aus bist du leicht innerhalb von 30 bis 40 Minuten wieder in Kyoto.

Short & Simple

Allgemeine Infos

  • Vom Hauptbahnhof Kyoto aus bist du mit der JR Tokaido Sanyo Main Line innerhalb von 30 bis 40 Minuten direkt am Hauptbahnhof Osaka
  • Am Hauptbahnhof kannst du dich mit Getränken und Snacks für den Tag eindecken
  • Mit der JR Osaka Loop Line bist du innerhalb von 10 Minuten an der Bahnstation Osakajokoen. Hier steigst du direkt vor dem Parkgelände der Burg Osaka aus und kannst sowohl den Park als auch die Burg nach belieben erkunden
  • Über die Osaka Loop Line geht es weiter zur Station Tsuruhashi an der du in die Kintetsu Namba-Nara Line umsteigst, um nach Namba zu kommen. Die Fahrt dauert ungefähr 30 Minuten
  • In Namba angekommen geht es nach Dotonbori. Hier kannst du dich von großen Neon-Leuchtreklamen beeindrucken lassen und alles ausprobieren was die japanische Küche zu bieten hat. Ich empfehle unbedingt Okonomiyaki und Takoyaki zu probieren!

Kosten

Yen ¥Euro €Wofür
560¥ca. 4,30€Fahrt von Kyoto nach Osaka (Im JR Pass inbegriffen!)
700¥ca. 5,40€Eintritt in die Burg Osaka. Die Besichtigung des Parks ist kostenlos
490¥ca. 4€Für Bahnfahrten innerhalb Osakas. JR Pass Besitzer können hier ungefähr mit der Hälfte an Kosten rechnen.
ca. 750¥ca. 6€Für Takoyaki bei Kukuru
ca. 1.200¥ca. 10€Für Okonomiyaki bei Kureoru
560¥ca. 4,30€Rückfahrt von Osaka nach Kyoto (Im JR Pass inbegriffen!)

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